Vorstellung der Machbarkeitsstudie Klappbrücke Dornbusch


Daten angezeigt aus Sitzung:  10/2016-2021. Sitzung des Ausschusses für Bau und Verkehr, 23.05.2019

Beratungsreihenfolge

Sachverhalt

Mit der Vorlage für die Sitzung des Ausschusses für Bau und Verkehr am 25.10.2017 wurde den Ausschussmitgliedern die Historie der Klappbrücke und die notwendigen Sanierungsarbeiten an der Klappbrücke Dornbusch erläutert. Weiterhin wurde dargestellt, dass eine Nutzung des Hafens Dornbusch für Sportboote und Schifffahrt außer vom Traditionsschiff „Käpt‘n Klünder“ zurzeit nicht mehr stattfindet. Es wurde deshalb vorgeschlagen, eine Machbarkeitsstudie in der Planungstiefe Vorplanung nach der HOAI erstellen zu lassen. Parallel dazu sollten die Kosten für die erforderliche Sanierung der Klappbrücke ermittelt werden.
Im Haushaltsplan 2018 wurden 20.000,00 € für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie eingesetzt.
Im Rahmen einer freihändigen Vergabe wurden 3 Honorarangebote eingeholt. Den Auftrag erhielt das Ingenieurbüro Dr. Meyer, Wessels und Partner aus Quickborn.
Das Ingenieurbüro hat die Machbarkeitsstudie fertiggestellt (siehe Anlage). Die Studie wird in der Sitzung vorgestellt und das Ingenieurbüro steht für Fragen zur Verfügung.  

Beschlussempfehlung

Bleibt dem Ausschuss für Bau und Verkehr vorbehalten.

Diskussionsverlauf

Der Ausschussvorsitzende gibt eingangs den Zuhörerinnen und Zuhörern die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Markus Hatecke bezieht sich auf vorhandene mechanische und Korrosionsschäden an der Klappbrücke laut Schadensanalyse und erfragt die Gewichtung. Seiner Ansicht nach wäre der größte Schaden im mechanischen Bereich vorhanden. Weiterbin bittet er darum, auf die in der Studie beschriebene Gewichtsbegrenzung von 12 to einzugehen. Er erfragt, ob es vom wissenschaftlichen Vorgehen her ratsam wäre, sich Gedanken über ein Gesamtkonzept von der L111 bis zum Ortsteil Krautsand zu machen, um auf der gesamten Länge eine gewisse Tragfähigkeit zu gewährleisten. Herr Dr. Meyer vom Büro Dr. Meyer, Wessels & Partner GbR, welches die Machbarkeitsstudie erarbeitet hat, führt hierzu aus, dass das Bauwerk 32 Jahre alt ist. Ein fachmännisch ausgeführter Korrosionsschutz hält aus Erfahrung 30-40 Jahre, demnach wird er bei der Klappbrücke Dornbusch in den nächsten Jahren stark nachlassen und sollte bei einer Sanierung mit erneuert werden.

Auf Nachfrage des Herrn Markus Hatecke, ob der Korrosionsschutz dem Stand der Technik entspricht, erläutert Heino von Busch, dass der Korrosionsschutz schon in mehreren Brückenprüfungen beanstandet wurde. Die stärksten Schäden waren am Waagebalken vorhanden. Diese werden bereits saniert. Die Beschichtung der verzinkten Stahlträger des Traggerüsts löst sich größtenteils ab. Zu den mechanischen Schäden führt Heino von Busch aus, dass in den Prüfberichten auch Schäden an den Lagern dargestellt sind. Der Brückenbelag ist ebenfalls abgängig.

Der Vorstand sowie Mitglieder des Verein zur Erhaltung vom Käpt`n Klünder äußern ihre Bedenken hinsichtlich eines Rückbaus der Klappbrücke. Dornbusch sei der letzte beschiffbare Hafen in der Gemeinde Drochtersen, der im Rahmen der maritimen Landschaft Unterelbe zu erhalten sei. Nach eingehender Diskussion fasst der Bürgermeister Mike Eckhoff zusammen, dass bei der Machbarkeitsstudie alle Möglichkeiten betrachtet werden sollten, die theoretisch machbar wären. Die Variante 1, wonach der Bestand instandgesetzt werden würde, scheint den Wünschen der Gemeinde Drochtersen und den Nutzern des Hafens recht nah zu kommen. Auf der Gesamtstrecke von der L111 b is zum Ortsteil Dornbusch eine einheitliche Traglastbegrenzung zu erreichen sei aufgrund der Historie und der abschnittsweise unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten schwierig.

Herr Dr. Meyer führt aus, dass der gewichtsmäßige Unterschied zwischen Holz- und Stahlbelag nicht groß sei (12 mm Holz zu 15 mm Stahl). Auch von der Tragfähigkeit sei Stahl vergleichbar mit einem Holzbohlenbelag, sodass keine Lastminderungen zu erwarten sind. Sofern die Brücke auf 12 to Gewichtsbelastung ausgelegt ist, wird dies auch zukünftig so sein. Anschließend erläutert Herr Dr. Meyer die Varianten 1 bis 3 baulich anhand von Planunterlagen und finanziell anhand einer Kostengegenüberstellung.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Jens Schütt hebt die Wichtigkeit der Klappbrücke sowie des Hafens hervor und favorisiert für seine Fraktion die Variante 1.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Kai Schildt schließt sich den Ausführungen an. Er regt an, eventuell andere Fördertöpfe für Häfen abzufragen. Der Bürgermeister Mike Eckhoff greift das Thema Fördertöpfe auf, beim ursprünglichen Bau der Klappbrücke wurden seinerzeit Fördermittel generiert, deren Zweckbindungsfrist demnächst ablaufen wird.

Beschluss

Der Ausschuss für Bau und Verkehr empfiehlt dem Verwaltungsausschuss, die Variante 1 aus der Machbarkeitsstudie (Instandsetzung durch eine Stahlkonstruktion mit Dünnbelag und neuem Korrosionsschutz) weiter zu verfolgen. Weiterhin wird die Verwaltung mit der Prüfung von eventuellen Fördermöglichkeiten beauftragt.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 9, Dagegen: 0 , Enthaltungen: 0

Datenstand vom 05.06.2019 08:34 Uhr