Projekt Sozio Med Mobil


Daten angezeigt aus Sitzung:  11/2016-2021. Sitzung des Ausschusses für Familie, Soziales, Kultur und Sport, 04.09.2019

Beratungsreihenfolge

Sachverhalt

Herr Uwe Lütjen, Geschäftsführer des DRK, Kreisverband Stade, wird das Projekt Sozio Med Mobil im Rahmen der Sitzung vorstellen. Nähere Informationen können vorab dem anliegenden Flyer entnommen werden.

Beschlussempfehlung

Der Ausschuss für Familie, Soziales, Kultur und Sport empfiehlt dem Verwaltungsausschuss, zu beschließen, dass die Gemeinde Drochtersen dem Projekt Sozio Med Mobil zustimmt und dieses entsprechend unterstützt.

Diskussionsverlauf

Herr Horn beginnt mit der Vorstellung des Projekts. Das DRK beschäftigt 1.600 Mitarbeiter und ist damit einer der größten Arbeitgeber in der Region.
Der Name Sozio Med Mobil erklärt sich wie folgt:
Soziale Komponente-Medizinischer Bereich-Mobilität.

Herr Lütjen übernimmt die Vorstellung des Projekts und berichtet, dass dieses bereits einmalig seit 2 Jahren (Verlängerung um 1 Jahr ist beantragt) in Wolfenbüttel läuft.        
Innerhalb dieser 2 Jahre Projektphase ist das Projekt kostenlos; ein weiteres Jahr kann beantragt werden.

Frau Bösch merkt an, dass man ja schon in der Projektphase Zuschüsse beantragen könnte, sodass die Kosten gesichert wären.

Grund, dieses Projekt ins Leben zu rufen, ist die Abwanderung junger Menschen, schmaler öffentlicher Nahverkehr, Ärztemangel. Das Mobil soll im Umkreis von 30 km aktiv tätig sein und die Ärzte Richtung Stade und Hemmoor ansteuern.
Anzusprechen sind Menschen fortgeschrittenen Alters, mit Behinderung oder in irgendeiner Weise eingeschränkt z.B. ohne Führerschein.
Der Service ist über die Homepage im Internet zu buchen. Bei Problemen im Umgang mit dem Internet kann ein „Kümmerer“ (z.B. Angehörige usw.) das Mobil buchen.
Das Med Mobil ist nur für Routinefälle da, Notfälle müssen den Krankenwagen rufen.
In Wolfenbüttel gab es in den 2 Jahren 140 Nutzer, 45 Kümmerer, 32 Partner und 750 gebuchte Fahrten.

Herr Eckhoff macht noch einmal deutlich, dass sich die Situation der Versorgung verschlechtert hat. Ein Hausarzt hat vor ca. 2 Jahren seine Praxis aufgegeben. Diese konnte nicht neu besetzt werden.  Ebenso könnte es aufgrund der Altersstruktur der noch vorhandenen Hausärzte kurzfristig zu weiteren Verschlechterungen kommen. Ein Sozio Med Mobil könnte hier die Situation   verbessern, zumal es ja mit der Samtgemeinde Nordkehdingen einen Partner gibt.

Folgende Fragen wurden von den Ratsmitgliedern gestellt:

Herr Dieter-Völckers:        Ab wann laufen für die Gemeinde Kosten auf?
Herr Lütjen:                Nach 2 max. 3 Jahren.

Frau Petersen:        Wie bindet man die Moorgebiete an?
                   Wie wird die Schere zwischen Hemmoor–Stade gelöst?
Herr Lütjen:        Alle, die das Sozio Med Mobil in Anspruch nehmen wollen, werden abgeholt; es kann dann nur etwas länger dauern.
Man kann einen Tag Hemmoor anfahren, zwei Tage Stade oder umgekehrt.
Die Bürger müssen ihren Bedarf 7 Tage vorher anmelden und die Routen werden im Internet bekanntgegeben.

Herr Mehlis:                Welche Werbestrategie gibt es für dieses Projekt?
                                     Stellen sich die Ärzte auf das Projekt ein?
Herr Lütjen:         Die Ortsvereine bieten Infoveranstaltungen an und ein Mitarbeiter des DRK reist in alle Ortschaften, um das Projekt vorzustellen.
Die Ärzte in Wolfenbüttel waren nicht immer kooperativ; jedoch haben dies die Arzthelferinnen aufgefangen.

Frau Petersen:         Kann man auch die Ortschaft Bützfleth einbeziehen, da aufgrund des Wechsels vieler Drochterser (hier ansässige Ärzte haben einen Aufnahmestopp) zur dort ansässigen Arztpraxis Bedarf besteht?

Herr Lütjen:                 Ja, auch das ist möglich.

Frau Prott:         Wie klappt es die Termine einzuhalten, bei der teilweise langen Wartezeit in den Praxen?

Herr Lütjen:         In Wolfenbüttel halten die Praxen zu 98% die Termine ein. Außerdem verfügen alle Fahrer über ein Handy, über welches sie im Notfall zu erreichen sind.

Frau Petersen:         Wird die Bedürftigkeit geprüft?

Herr Lütjen:                Nein.

Herr Dieter-Völckers und Herr Mehlis begrüßen das Projekt. Herr Mehlis weist jedoch darauf hin, dass weiterhin das Ziel verfolgt werden muss, die Hausärztesituation zu verbessern.

Herr Eckhoff erklärt, dass die Gemeinde das Projekt befürwortet und unterstützt. Das Projekt könnte ab April 2020 beginnen.

Die Ausschussvorsitzende bedankt sich beim DRK.

Beschluss

Der Ausschuss für Familie, Soziales, Kultur und Sport empfiehlt dem Verwaltungsausschuss, zu beschließen, dass die Gemeinde Drochtersen dem Projekt Sozio Med Mobil zustimmt und dieses entsprechend unterstützt.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 7, Dagegen: 0 , Enthaltungen: 0

Datenstand vom 11.09.2019 09:19 Uhr