Neubau Feuerwehrgerätehaus Drochtersen


Daten angezeigt aus Sitzung:  17/2016-2021. Sitzung des Ausschusses für Bau und Verkehr, 15.03.2021

Beratungsreihenfolge

Sachverhalt

Der Verwaltungsausschuss hat am 24.11.2020 durch Beschluss eine maximale Bausumme von 4.500.000 € festgelegt.
In mehreren Gesprächen wurde zwischen den Vertretern der Fraktionen, der Verwaltung und der Feuerwehrführung die Situation erläutert. Die Feuerwehr hat die Gründe dargelegt, dass mit der o.g. Bausumme das neue Feuerwehrgerätehaus in der Sietwender Straße realisiert werden soll.
Umplanung Raumprogramm / Raumkonzept
Um eine Realisierung mit einem Bauvolumen von 4,5 Mio. € auf dem genannten Standort zu ermöglichen, war es auch nötig, das Raumkonzept anzupassen und die Flächen zu reduzieren.
Es gab zwei Entwürfe des Architekturbüros Schüch und Cassau hinsichtlich der Raumeinsparung. Ein Entwurf sah eine zweigeschossige Bauweise des Verwaltungs- und Sozialbereiches vor und eine andere lehnte sich an den ursprünglichen Entwurf.
Die Variante der zweigeschossigen Bauweise hat zum Nachteil, dass erheblich mehr Verkehrsflächen wie Flure, Treppenhäuser usw. benötigt werden und die Variante im Vergleich zur eingeschossigen Bauweise somit teurer ist.
In beiden Varianten wurde die Kleiderkammer aus der Planung herausgenommen und andere Flächen unter Einhaltung der DIN-Vorschriften verkleinert. Die eingeschossige Bauweise wurde in Gesprächen favorisiert und mit Fraktionsvorsitzenden und Vertretern der Feuerwehr am 25.02.2021 besprochen.
Die Feuerwehr hat in Absprache mit der Verwaltung innerhalb der Gebäudegrenzen noch Änderungen und Optimierungen vorgenommen.
Die Fläche von dem in der Zeichnung ausgeführtem Gefahrstofflager soll nach dem Wunsch der Feuerwehr in das Gebäude integriert werden, um die geplanten Lagerflächen zu vergrößern. Das Gefahrstofflager wird mittels eines Außenschrankes realisiert. Diese Änderung wurde in die Planung aufgenommen.
Zufahrt Parkplätze
Es bestehen Gespräche mit der Eigentümerin des benachbarten Grundstückes (rechts vom Feuerwehrgrundstück). Die Eigentümerin möchte zukünftig im hinteren Bereich des Gerätehauses auf ihren eigenen Flächen einige Grundstücke bebauen (siehe GUT-Sitzung vom 10.3.2021). Für diese Bebauung wird eine Zufahrt benötigt. Diese Zufahrt könnte gleichzeitig als Zufahrt zu den Parkplätzen des Gerätehauses dienen. Gespräche wurden dahingehend geführt, dass die Baukosten für die Zuwegung zwischen der Eigentümerin und der Gemeinde Drochtersen jeweils hälftig geteilt werden. Die Kosten für die Versorgungsleitungen trägt die Eigentümerin. Das Straßenflurstück wird an die Gemeinde übertragen, die Gemeinde Drochtersen führt den Bau der Straße bis zur hinterliegenden Grundstücksgrenze durch.

Spundwand
Durch die mögliche Verschiebung des Gebäudes an die Zufahrtsstraße, ist die Spundwand am Sietwender Fleth nicht mehr erforderlich. Ebenso wird der Abstand zum Fleth durch die Verkleinerung des Gebäudes vergrößert.
Durch beide Maßnahmen besteht ggf. perspektivisch die Möglichkeit, eine weitere Einstellbox/Abstellfläche für Fahrzeuge zu schaffen.
Regenrückhaltung
Es gibt derzeit Gespräche mit dem Entwässerungsverband, das vorhandene Sietwender Fleth im hinteren Bereich des Grundstückes an den Parkplätzen aufzuweiten, um im oder am Sietwender Fleth den geforderten Stauraum zu schaffen. Diese Variante wäre günstiger als Rigolen zur Regenrückhaltung zu bauen und würde weniger Fläche in Anspruch nehmen als ein offenes Regenrückhaltebecken. Herr Dr. Reincke sowie Herr Morgenstern sehen der Flethaufweitung positiv entgegen. Die genannte Maßnahme würde von dem vorhandenen Grundstück ca. 150 m² in Anspruch nehmen. Ein offenes Regenrückhaltebecken hätte einen höheren Flächenbedarf und wäre wartungsintensiver. Auch Rigolen sind deutlich wartungsaufwendiger.  
Im Folgenden werden in Stichpunkten beschrieben, welche Einsparungen sich bieten um das Budget von 4,5 Mio. € einzuhalten:
  • Wegfall Spundwand mit Entfall weiterer Kostenrisiken bei der Pfahlgründung
  • Anpassung Raumkonzept
  • Toranlage Einsatzzufahrt (noch in Klärung mit Landesstraßenbehörde)
  • Zaunanlage in Verbindung mit der Toranlage
  • Winkelstützwand zum seitlichen Straßengrundstück
  • Teilung der Kosten für Erschließungsstraße bzw. Zufahrt zu den Parkplätzen,
  • Reduzierung Lüftungsanlage
  • Umplanung der Heizung in der Fahrzeughalle
  • Flethaufweitung anstatt Rigolen
Dieser Vorlage sind beigefügt:
  • Aktuelle Kostenschätzung (wird nachgereicht)
  • Aktueller Grundriss
  • Lageplan (mit altem Grundriss)

Beschlussempfehlung

Der Ausschuss für Bau und Verkehr empfiehlt dem Verwaltungsausschuss,
  1. die aktuelle Planung des Neubaus des Feuerwehrgerätehauses Drochtersen anzunehmen.

  1. das Teilstück (bis zur hinteren Grenze des Feuerwehrgrundstückes) des Flurstücks 30/13, Flur 8, Gemarkung Drochtersen, als gemeinsame Zuwegung zu übernehmen und vertraglich mit der Eigentümerin zu regeln.

Diskussionsverlauf

Bürgermeister Mike Eckhoff erläutert die Sachlage und schildert noch einmal die Entwicklungen der letzten Monate. Man habe es von Mitte November bis heute geschafft, die Obergrenze von 5,2 Millionen Euro auf 4,5 Millionen Euro zu senken. Dies vor allem durch den Wegfall der Spundwand, welche aufgrund eines größeren Abstandes zum Fleth nicht mehr benötigt wird und da der Entwurfsstand ca. 140 m² kleiner als der ursprüngliche Plan ist.

Das neue Feuerwehrgerätehaus biete Platz für 78 Kameraden und Kameradinnen, 6 Einstellplätze und die Möglichkeit für einen weiteren Ausbau, sodass es sich hierbei um einen zukunftsorientierten Standort handle. Zudem wurden die Belange der Ortsfeuerwehr berücksichtigt.

Vom Ausschussmitglied Günter Andreas wird angemerkt, dass im Plan keine Kleiderkammer vorgesehen ist. Der Bürgermeister Mike Eckhoff antwortet, dass dies korrekt ist und Herr Christian von Thun erläutert, dass nur so das geplante Budget eingehalten werden kann.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Jens Schütt betont, dass es eine Herausforderung war, das Budget einzuhalten, da man ursprünglich 5,2 Millionen Euro eingeplant hatte und später zu einem Betrag von maximal 4,5 Millionen Euro gekommen ist. Besonders bedankt er sich bei Herrn Eike Weber und der Ortsfeuerwehr.

Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Heino Baumgarten merkt an, dass harte Kompromisse eingegangen werden mussten, um die Obergrenze von 4,5 Millionen Euro einhalten zu können. Es sei eine gute Arbeit von allen gewesen, um die Ziele erreichen und den Standard halten zu können, auch da der Standort für die Baumaßnahme einsatztaktisch besser geeignet sei als der im Gewerbegebiet. Er hoffe, dass der Antrag schnell genehmigt wird und somit schnell gebaut werden kann und dass die Preise so bleiben wie bei der Ausschreibung. Auch er lobt noch einmal die Ortsfeuerwehr und die Verwaltung.

Der Fraktionsvorsitzende der FWG, Cornelius van Lessen, fasst zusammen, dass man es nach stundenlangen Beratungen geschafft habe, den ursprünglichen Betrag in Höhe von 5,2 Millionen Euro von Anfang November zu senken. Trotz unterschiedlicher Meinungen habe man es geschafft, zu einem vernünftigen Schluss zu kommen, sodass der Standard nun vertretbar ist und die Feuerwehr ihre Aufgaben durch das neue Feuerwehrgerätehaus gut erledigen könne.

Beschluss 1

Der Ausschuss für Bau und Verkehr empfiehlt dem Verwaltungsausschuss,
  1. die aktuelle Planung des Neubaus des Feuerwehrgerätehauses Drochtersen anzunehmen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 9, Dagegen: 0 , Enthaltungen: 0

Beschluss 2

b)   das Teilstück (bis zur hinteren Grenze des Feuerwehrgrundstückes) des Flurstücks 30/13, Flur 8, Gemarkung Drochtersen, als gemeinsame Zuwegung zu übernehmen und vertraglich mit der Eigentümerin zu regeln.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 9, Dagegen: 0 , Enthaltungen: 0

Datenstand vom 22.03.2021 11:25 Uhr