Dach- und Fassadensanierung der Dreifachturnhalle mit Fördermitteln aus dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz ll (KIP ll)


Daten angezeigt aus Sitzung:  18/2016-2021. Sitzung des Ausschusses für Bau und Verkehr, 08.06.2021

Beratungsreihenfolge

Sachverhalt

Wie durch den Verwaltungsausschuss am 14.11.2018 beschlossen, soll das Dach sowie Teile der Fassade der Dreifachturnhalle, unter Verwendung der Fördermittel aus dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz, saniert werden.
Es sind im Haushalt Ausgaben von 287.000 € sowie Einnahmen von 260.000 € (Fördermittel) veranschlagt. Somit besteht ein Eigenanteil von 27.000 €. Der nicht förderfähige Anbau eines Lagerraumes soll aus den aktuellen Haushaltsmitteln finanziert werden (30.000 €).
Somit entstehen gebundene Kosten in Höhe von 317.000€

Die Baugenehmigung für das Vorhaben wurde am 31.08.2020 durch den Landkreis Stade erteilt. Eine Änderung bezüglich der Statik wurde am 26.04.2021 abschließend genehmigt.
Nach Erteilung der Baugenehmigung wurden bereits Leistungen, die nicht im Hauptauftrag enthalten sind, ausgeschrieben um bei bekanntem Ausschreibungsergebnis des Hauptauftrages Planungssicherheit bezüglich der Baukosten zu haben.

Die Bausumme der Maßnahme wurde 2018 durch einen Architekten auf 270.000 € incl. Lagerraum geschätzt. Fördermittel und Haushaltsmittel wurden entsprechend eingeplant.
Auf Grundlage der erstellten Planungsunterlagen wurde 2020 eine überarbeitete Kostenschätzung in Höhe von 362.000 € erstellt. Der Differenzbetrag von 45.000€ sollte aufgeteilt auf zwei Haushaltsjahre, aus der laufenden Unterhaltung entnommen werden, da ohne der Baumaßnahme Unterhaltungsmaßnahmen, die das Unterhaltungsbudget belasten anfallen würden.

Die Ausschreibung des Hauptauftrages ist erfolgt und das Submissionsergebnis liegt aufgrund der erheblichen Preissteigerungen besonders im Bereich der Baustoffe deutlich über der Kostenschätzung.
Die Baukosten der Maßnahme betragen nach Ausschreibungsergebnissen 445.541 €.

Es entsteht ein Differenzbetrag der ursprünglich vorhersehenden Kosten (317.000 €) zu den Ausschreibungsergebnissen (445.541 €) von 128.541 €. Es handelt sich um eine investive Maßnahme.

Eine mögliche Einsparung würde sich aus der Reduzierung der Fassadenverkleidung im Foyerbereich und hinterem Hallenbereich ergeben. Diese Bereiche sind nicht am jetzigen Flachdach angeschlossen. Hier wären Einsparungen von ca. 60.000 € möglich.
Die Fassadensanierung in dem genannten Bereich müsste jedoch in einem weiteren Bauabschnitt ausgeführt werden, da die Attikaabdeckung im Hallenbereich abgängig ist und der genannte Bereich eine enorme Kältebrücke im Vergleich zu den sanierten Bereichen darstellt.
Die Bereiche werden in der Sitzung anhand einer Ausführungszeichnung erläutert.

Einsparungen durch die Reduzierung von Leistungsphase 8 (Objektüberwachung) der Architektenleistung von 12.000 € ist in den genannten kosten bereits berücksichtigt.
Die Leistungsphase 8 wird entgegen vorherigen Planungen aufgrund der Kostensituation seitens der Verwaltung ausgeführt.

Der Fördermittelgeber verlangt eine Abnahme der Maßnahme bis 31.12.2023 sowie eine Abrechnung bis zum 31.12.2024.

Beschlussempfehlung

Der Ausschuss für Bau und Verkehr empfiehlt dem Verwaltungsausschuss 128.541 € im Haushaltsnachtrag 2021 für die Dach- und Fassadensanierung der Dreifachturnhalle zur Verfügung zu stellen.

Diskussionsverlauf

Bei der Maßnahme sollen das Dach sowie Teile der Fassade der Dreifachturnhalle unter Verwendung der Fördermittel aus dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz saniert werden.

Herr Christian von Thun erörtert anhand von verschiedenen Grafiken die räumliche Aufteilung der Dreifachturnhalle und die Aufteilung in den ersten und zweiten Bauabschnitt.

Der erste Bauabschnitt zum Kunstrasen hin sei schon erfolgt, sodass hier Dach und Fassade schon fertiggestellt wurden. Der zweite Bauabschnitt müsse noch erfolgen, hierfür soll das Wellblech durch HPL Platten ersetzt werden, da diese besser geeignet seien.

Des Weiteren soll über dem Technikraum ein weiterer Raum errichtet werden, um in diesem eine neue mögliche Lüftungsanlage unterbringen zu können. Diese müsse erneuert werden, da die alte Lüftungsanlage Zur Wettern hin bereits aus dem Jahre 1980 stamme. Nach Erklärung von Herr Christian von Thun würde eine Lüftungsanlage zwingend benötigt werden und die Aufstockung des Technikraumes sei die bessere Option, da eine Außenanlage teurer und wartungsintensiver wäre. Ursprünglich seien für die Maßnahme Kosten in Höhe von 317.000,00 € festgesetzt worden, wobei man Fördermittel in Höhe von 260.000,00 € erhält. Aufgrund der Preissteigerungen, besonders im Bereich der Baustoffe, liegt das Ausschreibungsergebnis mit 445.541,00 € deutlich über der Kostenschätzung, sodass der Differenzbetrag in Höhe von 128.541,00 € noch benötigt wird.

Daraufhin stellt Herr Christian von Thun zwei Einsparungsmöglichkeiten vor. Eine mögliche Einsparung würde sich aus der Reduzierung der Fassadenverkleidung im Foyerbereich und hinterem Hallenbereich ergeben. Diese Bereiche sind nicht am jetzigen Flachdach angeschlossen. Hier wären Einsparungen von ca. 60.000 € möglich. Die Fassadensanierung in dem genannten Bereich müsste jedoch in einem weiteren Bauabschnitt ausgeführt werden, da die Attikaabdeckung im Hallenbereich abgängig ist und der genannte Bereich eine enorme Kältebrücke im Vergleich zu den sanierten Bereichen darstellt.

Eine weitere Einsparungsmöglichkeit ergibt sich durch die Reduzierung von Leistungsphase 8 (Objektüberwachung) der Architektenleistung in Höhe von 12.000 €. Diese Einsparung ist nach Aussage von Herrn von Thun ohne Probleme möglich, da voraussichtlich die Firma Funck den Zuschlag bekomme, sodass man damit einen kompetenten Ansprechpartner vor Ort hätte.

Ebenso ist das Ergebnis einer Prüfung des Bauordnungsamtes und der Brandschutzprüfer bezüglich der Funktionalität des Dämmschichtbildners noch ungewiss, welcher nach einer Auflage in der Baugenehmigung von 1979 angebracht werden musste.

Das Ausschussmitglied Wilfried Barwig merkt an, dass die Reduzierung der Fassadenverkleidung im Foyerbereich und hinterem Hallenbereich keine Einsparung darstellt, sondern lediglich eine Verschiebung, wann das Geld ausgegeben wird. Dementsprechend sollte man diese 60.000,00 € jetzt investieren, gerade aufgrund der steigenden Baustoffpreise.

Es folgt eine Stellungnahme von Ausschussmitglied Bernd Mattern. Dieser begrüßt im Namen der CDU-Fraktion die Maßnahme, auch weil sonst möglicherweise ein Wegfall der Fördergelder droht und stimmt seinem Vorredner zu, die Sanierung jetzt komplett durchführen.  Des Weiteren seien die Einsparungen durch die Reduzierung von Leistungsphase 8 der Architektenleistung richtig und sinnvoll.

Das Ausschussmitglied Siddik Barunduk erkundigt sich noch einmal nach den Einsparungsmöglichkeiten. Auf diese Anfrage antwortet Herr Christian von Thun mit einer erneuten Erklärung.

Beschluss

Der Ausschuss für Bau und Verkehr empfiehlt dem Verwaltungsausschuss 128.541 € im Haushaltsnachtrag 2021 für die Dach- und Fassadensanierung der Dreifachturnhalle zur Verfügung zu stellen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 9, Dagegen: 0 , Enthaltungen: 0

Datenstand vom 22.06.2021 08:48 Uhr