Entwässerung Strand Krautsand


Daten angezeigt aus Sitzung:  07/2016-2021. Sitzung des Ausschusses für Bau und Verkehr, 16.10.2018

Beratungsreihenfolge

Sachverhalt

Die Flächen des Parkplatzes im Außendeichsgelände in Krautsand am Anleger sind nach längeren Regenperioden oder Hochwasserlagen zeitweise nicht nutzbar.
Die Parkplätze zwischen dem Zugang zum Anleger Krautsand und dem Zugang zum Strand in Höhe des Wohnmobilstellplatzes liegen im Überschwemmungsgebiet der Elbe. Die Nutzung der Parkplätze ist zurzeit nur bei trockener Wetterlage möglich. Die Parkplätze sind nicht befestigt (gepflastert). Die Oberflächen bestehen aus einer natürlichen Mutterbodenschicht mit Gras über dem sich darunter befindlichen Sand des Elbufers. Mit den Jahren hat sich durch Sandflug vor allem bei östlichen Winden zwischen Strand und Parkplatz eine Düne gebildet, die größtenteils auch schon mit Weiden bewachsen ist. Die Dünenoberkante liegt im Mittel 1 m über dem Parkplatzniveau. Im Süden wird der Parkplatz durch den Treibselräumweg und den Deich begrenzt. Im Westen bildet der Zugang zum Anleger, der schon seit Jahrzehnten als Damm angelegt ist und mit seiner Oberkante ebenso ca. 1 m über dem Niveau des Parkplatzes liegt, die Begrenzung. Im Osten neben dem Wendeplatz und dem Wohnmobilstellplatz hat sich die Düne bereits fast bis an den Deichfuss ausgebildet.
Somit liegt der gesamte Parkplatz in einer Art natürlichen Wanne. Bei trockener Witterung oder kleinen Regenschauern versickert der Regen relativ schnell im sandigen Untergrund.
Bei länger andauernden Regenperioden oder Starkregenfällen bei Gewitterlagen gibt es jedoch immer wieder Rückstau auf den Rasenparkflächen, die die Mutterbodenschicht durchweichen und ein Befahren unmöglich machen bzw. zu Schäden an den Oberflächen durch Fahrspuren führen.
Auch bei Hochwasserlagen (kleinen Sturmfluten), die in den letzten Jahren durchaus im Mai/Juni oder September/Oktober aufgetreten sind, läuft die Flut auf gesamter Länge über die Düne und überflutet die Parkplatzflächen. Da diese aber ca. 1,0 m unter der Dünenoberkante liegen, läuft das Wasser nicht über den gleichen Weg wieder ab, sondern muss erst versickern oder sucht sich teilweise einen Weg entlang des Trampelfades vom Wohnmobilstellplatz zum Strand als Ablauf. Dabei kommt es dann zu Ausspülungen im Bereich des Trampelfades und zum Sandabtrag am Strand (im großen Umfang zum Beispiel 2017). Zurzeit ist ein Dränagestrang entlang des Treibelsräumweges und des Wendeplatzes im Außendeich verlegt. Der Dränagestrang endet in einem kleinen Sickerbecken östlich des Wohnmobilparkplatzes.
Die  Flächen des Parkplatzes im Außendeich sind von der Gemeinde Drochtersen vom Deichverband Kehdingen Oste und einem privaten Anlieger gepachtet. In den Pachtverträgen ist die Verkehrssicherungspflicht auf den Pächter, hier die Gemeinde Drochtersen, übertragen.
Am 19.12.2017 fand ein Erörterungstermin auf Einladung der Unteren Deichbehörde zur Problematik der Entwässerung des Außendeichsbereiches  (Parkplätze) in Krautsand statt. Vor Ort wurde die Situation gemeinsam mit dem Landkreis und Vertretern des Wasser- und Schifffahrtsamtes begutachtet und verschiedene Lösungsvorschläge diskutiert. Die Gemeinde wurde gebeten, Honorarangebote und Kostenschätzungen für die Entwässerung der Außendeichparkplätze einzuholen. Daraufhin wurden drei Ingenieurbüros angeschrieben und gebeten, ein Honorarangebot mit einer groben Kostenschätzung abzugeben.
Der Deichverband Kehdingen-Oste signalisierte eine Kostenbeteiligung, da selbst bei einer Nutzungsänderung der Außendeichsflächen die Entwässerung sicher gestellt werden müsste, um eine Durchweichung des Deichfusses im Außendeich zu verhindern. Eine ständige Durchfeuchtung des außendeichseitigen Deichfusses gefährdet die Deichsicherheit.
Die drei eingegangenen Honorarangebote differieren sehr stark. Während zwei Angebote auf kalkulierten, anrechenbaren Baukosten in Höhe von 120.000,-- € bzw. 150.000,-- € Netto basieren, errechnet das dritte Ingenieurbüro ihr Honorar auf kalkulierten Nettobaukosten von 550.000,-- €.
Die Planungskosten für die Leistungsphasen 1-3 (Grundlagenermittlung, Vorplanung und Entwurfsplanung) betragen rd. 10.000,-- €.
Bis zur Fachausschusssitzung wird ein weiteres Gespräch mit dem Deichverband über die Beteiligung an den Kosten geführt.

Beschlussempfehlung

Bleibt dem Fachausschuss vorbehalten.

Diskussionsverlauf

Der Bürgermeister informiert die Anwesenden über eine kürzlich stattgefundene Deichschau vom Asselersand bis zum Wischhafenersand, die gemeinsam mit der Unteren Deichbehörde und dem Deichverband stattgefunden hat, wobei man sich die Entwässerungssituation des Parkplatzes angeguckt hat. Herr Söhle hat in dem Zuge berichtet, dass ähnliche Situationen in anderen Bereichen mit geringen Haushaltsmitteln entschärft werden konnten. Demnach wird nun auch auf Krautsand im Genehmigungsverfahren mit der Unteren Deich- sowie der Naturschutzbehörde rechts neben dem Wohnmobilstellplatz ein kleiner Graben in Richtung Elbe gebaggert, um die Entwässerungssituation zu verbessern. Sollte sich dieses Vorgehen in Zukunft als nicht zielführend erweisen, so können alternative Maßnahmen immer noch umgesetzt werden.

Dieses Vorgehen wird zustimmend zur Kenntnis genommen.

Datenstand vom 25.10.2018 09:15 Uhr