Herr Schmidt erläutert, dass die Mitgliedschaft im Verein für Jedermann möglich ist. Ziel ist es, das Zweitauto zu ersetzen. Das E-Carshering soll für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Kommunen und den Tourismus nutzbar sein. Jork, Horneburg und die Samtgemeinde Lühe sind bereits Mitglieder; Nordkehdingen und Drochtersen sollen jetzt dazu kommen. Das Angebot ist eine Ergänzung zum ÖPNV, keine Konkurrenz. Positive Effekte sind unter anderem die CO2-Belastung und die Verringerung des Verkehrs.
Ein Nebeneffekt ist die Steigerung der Attraktivität einer Gemeinde und die Förderung sozialer Kontakte.
Im Mai 2019 wurde mit der Vermietung von einem Fahrzeug begonnen und ab August diesen Jahres gibt es drei zu vermietende Fahrzeuge. Bei den Fahrzeugen handelt es sich um PKW’s der Renault, 5-türig, 5 Sitze, mit ca. 300 Km Reichweite und einem geräumigen Kofferraum für Einkäufe.
Die Fahrzeuge können über ein Internetportal (App) gebucht werden. Es wird ein digitales Fahrtenbuch geführt. Die Aufladung der Fahrzeuge erfolgt zwischen den Vermietungen. Das Fahrzeug wird mittels einer App geschlossen und geöffnet. Verwaltungen öffnen das Fahrzeug mittels einer RFID-Karte.
Die Kosten für den Mitgliedsbeitrag sind:
- 5,00 Euro p. Monat für Einzelpersonen
- 8,00 Euro p. Monat für Familien
- 20,00 Euro p. Monat für Gewerbetreibende
- 100,00 Euro p. Monat für Gemeinden.
Für die Nutzung fallen 4,00 Euro pro Stunde an.
Herr Mehlis ist begeistert von der Idee; es handele sich hier um ein durchdachtes Konzept im Hinblick auf die Ausführung im Ehrenamt und fragt an, wie es sich mit der Wartung der Fahrzeuge verhält.
Herr Schmidt erläutert, dass nur berechtigte Händler eine Wartung durchführen dürfen. Im Fall einer Wartung werden keine Ersatzfahrzeuge gestellt.
Frau Prott erkundigt sich, wieviele Personen in 10 Minuten den Standort erreichen können.
Herr Schmidt erläutert hierzu, dass 1.600 Personen zu Fuß und 5.800 Personen diesen mit dem Fahrrad erreichen könnten.
Herr Dieter-Völkers fragt nach, wieviel Vorlaufzeit für den Beginn des Projektes nach einem positiven Beschluss benötigt wird. Herr Schmidt gibt ca. 6 bis 8 Wochen vor.
Herr Kowald möchte die Bürger im Rahmen des Drachenfestes auf Krautsand ausführlich informieren, da es eine Skepsis der Bürger seitens des E-Autos gibt.
Frau Dammers schildert ihre Erfahrung mit dem Carsharingsystem und sieht seitens der Gemeinde/Verwaltung eine erhebliche Ersparnis.
Herr Middeke sieht das Problem, dass, während das Auto in der Werkstatt ist, die Mitarbeiter kein Fahrzeug zur Verfügung haben. Wie hoch wären die Ladezeiten?
Herr Schmidt gibt für die Ladezeit durchschnittlich 15 bis 30 Minuten an.
Frau Dall fragt, ob das Auto irgendwo abgestellt werden kann ?
Herr Schmidt verneint dieses. Der Abholort ist auch der Ankunftsort.
Herr Kowald sagt, dass eine Ladestation im Dorf nicht Bedingung ist. Drochtersen wäre ein Vorreiter für die Region.
Der Bürgermeister schlägt vor, die vorhandene Ladestation zu nutzen. Das Projekt sollte erst einmal an den Start gehen, um ein Signal an die Bevölkerung zu geben. Die Verwaltung sieht das Projekt positiv und möchte das Sharing auf jeden Fall nutzen und unterstützen.
Herr Schmidt erklärt, dass nach Anschaffung des PKW’s die Nutzung sprunghaft angestiegen ist. Zum Beispiel haben einige Bürger nach Renteneintritt den zweiten PKW abgeschafft.
Frau Prott fragt, ob es eine Führerscheinkontrolle gibt und wer diese kontrolliert.
Herr Schmidt erläutert, dass bei Bürgern die Vermietung kontrolliert und bei Gemeinden dies die Verwaltung übernimmt.
Herr Heinsohn erkundigt sich, wer die Autos wäscht?
Herr Schmidt erläutert, dass durch die Mitgliedschaft im Verein eine grundsätzlich höhere Bereitschaft zum sorgsamen Umgang mit dem Fahrzeug besteht. Grundsätzlich haben natürlich alle Benutzer eine Fürsorgepflicht. Es handelt sich um Nichtraucherfahrzeug und es befindet sich z.B. im Falle Jork schon von Beginn an ein 50 Cent-Stück im PKW für die Einkaufswagennutzung.
Herr Middeke fragt, ob es eine Möglichkeit des Nachbuchens gibt. Wenn man einen Arzttermin wahrnimmt, dauert es doch schon mal länger?
Herr Schmidt antwortet, dass man bei Verlängerung der vorgesehenen Mietdauer eine Nachbuchung über die App oder telefonisch vornehmen kann. Sowie bei der Abgabe vor Ablauf der vorgesehenen Mietdauer nur die tatsächliche Zeit abgerechnet wird.
Frau Dall fragt, ob auch noch andere Gemeinden Interesse an diesem Projekt haben?
Herr Schmidt antwortet, dass auch die Gemeinden Himmelpforten/Oldendorf, Nordkehdingen und Fredenbeck Interesse bekundet haben. Es gibt auch Anfragen von der Gemeinde Winsen oder Lüchow Dannenberg; man wird sich generell über Gelerntes mit anderen Kommunen austauschen.
Herr Krohne fragt, ob das Fahrzeug auch an andere Gemeinden ausgeliehen werden kann.
Herr Schmidt antwortet, dass das Ziel sei, alle umliegenden Gemeinden zu vernetzen.
Frau Dammers betont noch einmal, dass alle ihre Erfahrungen immer durchweg positiv waren und es nie Probleme gab.