Jahresabschluss 2016


Daten angezeigt aus Sitzung:  06/2016-2021. Sitzung des Ausschusses für Finanzen, Wirtschaft und Personal, 20.02.2018

Beratungsreihenfolge

Sachverhalt

Gemäß § 129 NKomVG hat der Gemeinderat über die Jahresrechnung und zugleich über die Entlastung des Bürgermeisters zu entscheiden. Die Jahresrechnung 2016 wurde am 09.01.2018 aufgestellt und durch einen umfangreichen Rechenschaftsbericht ergänzt.
 
Das Rechnungsprüfungsamt des Landkreises Stade hat die Rechnungsprüfung in der Zeit vom 11.12.2017 bis 26.01.2018 (mit Unterbrechungen) durchgeführt.
 
Die Ergebnisrechnung 2016 schließt mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 1.895.378,98 € ab (ordentliches Ergebnis 1.744.175,21 € und außerordentliches Ergebnis 151.203,77 €). Geplant war ein Jahresfehlbetrag in Höhe von insgesamt 395.400,00 €.

Das wesentlich bessere Ergebnis ist hauptsächlich wie folgt begründet:
-        höhere Steuererträge (insbesondere bei der Gewerbesteuer),
-        Minderaufwendungen u.a. bei den Transferaufwendungen z.B. bei der Kreisumlage im Rahmen des Finanzausgleichs (durch Inanspruchnahme einer Rückstellung aus dem Haushaltsjahr 2015),
-        Minderaufwendungen bei den Personalkosten sowie durch 
-        außerordentliche Erträge aus Grundstücksverkäufen (über Buchwert)

Zur im Jahresabschluss 2016 und im Prüfbericht enthaltenen Schuldenübersicht ist anzumerken, dass sich der Bestand vom 31.12.2015 von 3.891.382,76 € zum 31.12.2016 um 52.037,50 € auf 3.839.345,26 € verringert hat.
Wesentlicher Bestandteil der Schuldenübersicht sind Kredite für Investitionen, die im Haushaltsjahr 2016 nicht in Anspruch genommen wurden. Dadurch hat sich der Bestand der Verbindlichkeiten aus Krediten für Investitionen zum 31.12.2016 unter Berücksichtigung der ordentlichen Tilgung in Höhe von 405.824,45 € von 3.361.775,51 € auf 2.955.951,06 € vermindert.
Dem stehen im Vergleich zum Bestand am 31.12.2015 (173.170,11 €) erhöhte Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 550.067,28 € zum 31.12.2016 gegenüber. Diese setzen sich im Wesentlichen aus Rechnungen zusammen, die in das Jahr 2016 gebucht wurden (da Leistungserbringung in 2016), aber erst im Jahr 2017 ausgezahlt wurden. Hier ist insbesondere die erst im Dezember 2016 fertiggestellte Maßnahme der Ortskernsanierung „Ortsdurchfahrt Drochtersen incl. Kreiselverkehrsplatz“ zu nennen, die wesentlich zu den erhöhten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen geführt hat.

Die Jahresrechnung 2016 incl. Rechenschaftsbericht sowie der um die Stellungnahme des Bürgermeisters ergänzte Schlussbericht des Rechnungsprüfungsamtes des Landkreises Stade sind der Beschlussvorlage als Anlage beigefügt.  

Beschlussempfehlung

Der Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Personal empfiehlt dem Verwaltungsausschuss und dem Gemeinderat, die Jahresrechnung 2016 gemäß § 129 Abs. 1 NKomVG anzunehmen, dem Bürgermeister Entlastung zu erteilen und die ordentlichen und außerordentlichen Überschüsse in Höhe von insgesamt 1.895.378,98 € gemäß § 58 Abs. 1 Ziffer 10 i. V. m. § 123 Abs. 1 Satz 1 NKomVG den Überschussrücklagen zuzuführen.

Diskussionsverlauf

Zu Beginn dieses Tagesordnungspunktes nimmt der Bürgermeister wegen der Befangenheit einen Platz im Zuschauerraum ein.
Der Allgemeine Vertreter Michael Krüger erläutert die wesentlichen Punkte aus der Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 2016. So wurde ein sehr positives Ergebnis erzielt. Dem geplanten Fehlbetrag von 395.400,00 € steht ein tatsächliches Ergebnis von 1.895.378,98 € gegenüber (ordentliches Ergebnis: 1.744.175,21 €, außerordentliches Ergebnis: 151.203,77 €). Das entspricht einer Verbesserung im Vergleich zum Plan von 2.290.778,98 €.
Wesentliche Aspekte für das deutlich bessere Ergebnis sind Steuermehrerträge (rund +933 T€, davon Gewerbesteuer rund +860 T€), Minderaufwendungen für das Personal (rund -172 T€) oder auch beispielsweise Minderaufwendungen bei den Transferaufwendungen (rund -238 T€). Letztere sind im Wesentlichen auf Minderaufwendungen bei der Kreisumlage (rund -388 T€) durch Inanspruchnahme einer Rückstellung aus dem Jahr 2015 zurückzuführen, da die in Anspruch genommene Rückstellung einen wesentlich höheren Wert darstellte als die im Jahr 2016 neu gebildete Rückstellung für die Kreisumlage.
Herr Krüger empfiehlt, das Jahresergebnis 2016 in Höhe von insgesamt 1.895.378,98 € der Überschussrücklage zuzuführen, die vor der geplanten Zuführung des Ergebnisses 4.074.026,29 € beträgt. Nach der Zuführung würde sie einen Bestand von 5.969.405,27 € ausweisen. Sie dient grundsätzlich dazu, mögliche Fehlbeträge in kommenden Jahren ausgleichen zu können.
Als wesentliche Maßnahmen bzw. Projekte, die im Jahr 2016 realisiert wurden, wurden von Herrn Krüger folgende Beispiele (nicht abschließend) genannt:
-        Ortskernsanierung / Ortsdurchfahrt Drochtersen mit Kreiselbau
-        Grunderwerb für neues Feuerwehrgerätehaus Drochtersen
-        Grunderwerb von Ausgleichsflächen
-        Erwerb eines Gewerbegrundstücks im Nindorfer Deichfeld
-        Erwerb der Grundstücks der ehemaligen Gaststätte Offe in Dornbusch (mittlerweile wieder veräußert)
-        Veräußerung der drei verbliebenen Baugrundstücke im Baugebiet in Verlängerung des Fasanenwegs
-        Anschaffung TSFW Feuerwehr Drochtersermoor
-        Neue Schaltschränke für die Straßenbeleuchtung
-        Diverse Zuschüsse an Vereine (u.a. Kunstrasenplatz VTV Assel)
-        Herstellung eines neuen Buswartehauses an der Drochterser Straße (Höhe Kreissparkasse)
Eine Kreditaufnahme war für das Jahr 2016 in Höhe von 406.000 € vorgesehen, wurde jedoch nicht in Anspruch genommen. Durch die ordentliche Tilgung in Höhe von 405.824,45 € konnte der Stand der aufgenommenen Kredite für Investitionen dadurch von 3.361.775,51 € auf 2.955.951,06 € reduziert werden.
Das Rechnungsprüfungsamt des Landkreises Stade hat nach der Prüfung der Jahresrechnung 2016 der Gemeinde Drochtersen ein durchweg positives Zeugnis ausgestellt. Der entsprechende Schlussbericht vom 26.01.2018 liegt allen Ausschussmitgliedern vor.
Herr Krüger teilt abschließend nachrichtlich mit, dass die Erträge durch die Gewerbesteuer in 2016 ca. 4,79 Mio. € betrugen. Bei einem verringerten Hebesatz von 375 v.H. wären die Erträge um rund 300.000 € geringer ausgefallen. Allerdings wird angemerkt, dass in den Gesamterträgen für 2016 auch Erträge enthalten sind, die sich auf Jahre vor der Hebesatzerhöhung beziehen, so dass es sich bei dem ermittelten Wert nur um eine geschätzte Zahl handelt. Zudem bleiben bei dieser Schätzung die Auswirkungen auf die Berechnung der Schlüsselzuweisung und der Kreisumlage unberücksichtigt.
Seitens der Ausschussmitglieder Margarethe Petersen und Dieter Middeke wird das gute Jahresergebnis 2016 positiv zur Kenntnis genommen. Von Herrn Middeke wird ergänzt, dass die Überschussrücklage, die nach Zuführung des Jahresergebnisses 2016 fast 6 Mio. €  beträgt, eine gute Grundlage für große Projekte wie z.B. der geplanten Hallenbadsanierung darstellt.
Nach der Beschlussfassung nimmt der Bürgermeister wieder am Beratungstisch Platz.

Beschluss

Der Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Personal empfiehlt dem Verwaltungsausschuss und dem Gemeinderat, die Jahresrechnung 2016 gemäß § 129 Abs. 1 NKomVG anzunehmen, dem Bürgermeister Entlastung zu erteilen und die ordentlichen und außerordentlichen Überschüsse in Höhe von insgesamt 1.895.378,98 € gemäß § 58 Abs. 1 Ziffer 10 i. V. m. § 123 Abs. 1 Satz 1 NKomVG den Überschussrücklagen zuzuführen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 9, Dagegen: 0 , Enthaltungen: 0

Datenstand vom 26.02.2018 08:13 Uhr